Auf die Frage, was er denn von der Philosophie habe, antwortete Diogenes, der Philosoph aus der Tonne, er sei auf alle Wechselfälle vorbereitet. So formulieren es nun auch die Griechischschüler am AMG auf die Frage, was ihnen Griechisch denn in dieser Zeit bringe: „Wir sind fit im digitalen Unterricht.“ Insbesondere die Anfänger im Profilfach Griechisch wurden von Beginn an auf diese Art des Unterrichts eingestimmt. Gemeinsam mit Jochim Pilarecyk unterrichtet Ulrike Dörr die motivierte Gruppe im Wechsel von Präsenzunterricht und per Videoübertragung. Da Ulrike Dörr aufgrund eines erhöhten Risikos auf den Präsenzunterricht verzichten muss, schaltet sie sich per BigBlueButton in den Griechischraum ein. Unter den Schülern sind zwei digitale Experten, die jeweils vor Unterrichtsbeginn die Kamera mit Beamer sowie die Tabletts der Schüler sychronisieren. Das ist inzwischen eine ganz selbstverständliche Routine: „Mit den Schülern klappt das perfekt; in ihrer Unbefangenheit lösen sie schnell jedes technische Problem – das wünsche ich mir oft auch für die Videokonferenzen mit Kollegen“ so Ulrike Dörr. Ist die Verbindung hergestellt, geht es direkt in die Philosophie. Denn das Lehrbuch Kantharos steigt unmittelbar mit den philosophischen Grundfragen der alten Griechen ein: Es geht um den Menschen, die Seele, die Politik, das Miteinander. Bereits nach wenigen Wochen sind die neuen Griechen vertraut mit den Naturphilosophen, Sokrates, Platon und Aristoteles. Zurzeit geht es um die Frage nach dem Glück – da darf Epikur natürlich nicht fehlen. „Ich finde das neue Lehrbuch sehr gut. Es gefällt mir, dass da wir von Beginn an echte Texte von antiken Autoren lesen. Auch die Mischung aus direktem Unterricht und Fernunterricht finde ich spannend. So lernen wir Griechisch mit vielen Gesichtern“ meint Paul Renz. Auch Magdalena ist begeistert: „Das intensive Arbeiten in einer so kleinen Gruppe bringt mich wirklich weiter“. Neben der Arbeit mit dem klassischen Lehrbuch findet der Austausch über Moodle, der Lernplattform der Schule statt. „Unsere Aufgaben werden immer sofort bewertet, solch ein Feedback gibt es im normalen Unterricht kaum“ meint Laura. „Und neben Frau Dörr haben wir Herrn Pilarecyk im Wechsel als Lehrer in einer Doppelstunde bei uns – so erleben wir alle Möglichkeiten und es wird nie langweilig“ findet Celine. „Das ausgerechnet Griechisch so modern wird, hätte ich nicht gedacht“ stellt Zoe fest. „Auf jeden Fall kann uns nichts mehr passieren, wenn wieder Fernunterricht angesagt ist“ – auch Lina sieht sich da im großen Vorteil.