Ob Mobilität oder Medizin – in vielen Bereichen unseres Alltags ist Technik allgegenwärtig. Welche Berufe dahinterstecken, und welche Ausbildungs- oder Studienwege im sogenannten MINT-Bereich eine gute Zukunft versprechen, erfuhren Schülerinnen und Schüler in Rottweil. Zwei Coaches des landesweiten Programms COACHING4FUTURE kamen in dieser Woche mit viel Technik zum Ausprobieren ans Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG). Bei Experimenten wurde deutlich, wie Naturwissenschaften bei der Aufklärung von Straftaten helfen.
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und umfasst Disziplinen, die gerade für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg mit seinen vielen Industrie- und Hightech-Unternehmen von Bedeutung ist. Welche Berufe dort besonders gefragt sind, zeigten die beiden Coaches Dr. Simone Bauer und Katharina Prager, die als Genetikerin und Chemikern auch selbst „MINTler“ sind. Die Zehn- und Elftklässler in Rottweil erwartete jedoch kein simpler Vortrag. Nicht Reinsetzen und Zuhören, sondern Mitmachen und Mitdenken lautete die Devise. Schon zu Beginn der Veranstaltung durften sie zwei Themengebiete für die kommenden 90 Minuten selbst wählen.
Dabei fiel die Wahl zuerst auf das Thema „Mobilität“. Die Coaches stellten in einem Vortrag mit Videos und Quizfragen die Arbeit von Informatikern und Mikrotechnologinnen vor, die Software und Sensoren für autonome Fahrzeuge entwickeln. Beim zweiten Thema „Menschen helfen“ erfuhren die Jugendlichen mehr über das sogenannte Ferrofluid, das als „flüssiges Eisen“ sowohl in Lautsprechern als auch zur Behandlung von Hirntumoren eingesetzt werden kann. Da das Ferrofluid aus Nanopartikeln besteht und magnetisch ist, kann man es in Krebszellen einschleusen und mit einem Magneten in Schwingung versetzen. Dabei entsteht Wärme, die die Tumorzellen gezielt zerstört. An solchen Innovationen arbeiten unter anderem Nanowissenschaftler, Medizintechnikerinnen oder Pharmakantinnen.
Lehrerin Claudia Mende, die den Besuch von COACHING4FUTURE in Rottweil initiiert hatte, begrüßte das Angebot als wichtigen Impuls für die berufliche Orientierung. „Die Coaches konnte den Schülern zeigen, wie spannend und abwechslungsreich die MINT-Fächer und die damit verbundenen Berufe sein können,“ so Mende, die das Angebot im nächsten Schuljahr wieder ans AMG holen möchte
Schließlich konnten die Schülerinnen und Schüler nach den Vorträgen bei einem Experimentierworkshop auch noch selbst herausfinden, wie Wissenschaft dabei hilft, Verbrechen aufzuklären. Mit verschiedenen forensischen Methoden wie der Untersuchung von Fingerabdrücken, Fasern und Blutspuren aber auch digitalen Anwendungen wie der Handyortung lösten sie einen fiktiven Mordfall erfolgreich auf.
COACHING4FUTURE ist ein Angebot der Baden-Württemberg Stiftung, des Arbeitgeberverbands Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.