„Wir sind wirklich die Loser – durch Corona gab es für uns weder Exkursionen noch das Schullandheim in Natz“ so fasst Nicki die letzten zweieinhalb Schuljahre zusammen. Gerade der einwöchige traditionelle Aufenthalt der Unterstufe in Südtirol ist ein Highlight, dem alle AMGler ab Klasse 5 entgegenfiebern. Hatten die Klasse 8 also einfach nur Pech? Glücklicherweise empfanden auch die Klassenlehrer Matthias Engler, Claudia Mende, Friederike Mezger und Petra Schad dieses Defizit und organisierten spontan ein Kurzschullandheim im Schwarzwald, sobald auch in der Schule wieder der ‚normale‘ Unterrichtsbetrieb ohne Masken und Testen Einzug hielt. Für alle stand fest: Wir wollen Gemeinschaft wieder im Miteinander erfahren. Dies war Ziel des gesamten Projekts. So nimmt es nicht wunder, dass das Erleben der Natur, Wanderungen und Gemeinschaftserlebnisse im Vordergrund standen. Am 16.5. ging es in aller Frühe mit dem Bus Richtung Schwarzwald. Ziel war das Naturfreundehaus Badener Höhe. Das Haus liegt mitten im nördlichen Teil desNationalpark Schwarzwald auf 880 m Höhe abseits der Schwarzwaldhochstraße in ruhiger Lage. Das klingt romantisch, erforderte jedoch bereits bei der Anreise die erste Wanderung. Die letzten Kilometer musste die Gruppe zu Fuß zurücklegen. Und um keine Zeit zu verlieren, ging es nach Bezug der Zimmer gleich weiter zum nächsten Fußmarsch, diesmal 12 km mit dem Ziel des Friedrichsturms. Der beeindruckende Ausblick entlohnte zumindest für die Strapazen des ersten Tages. Das zünftige Abendessen sowie der anschließende Spieleabend taten allen Beteiligten nach dem ersten langen Tag in der Natur richtig gut. Am Folgetag ging es zum Bolzplatz in Herrenwies, wo sportliche Betätigung (Fußball, Federball, Beachball, Boule) sowie Geschicklichkeitsspiele auf dem Programm standen. Nach dem Mittagessen erfolgte der Besuch des Klettergartens. Hier war für wirklich jeden etwas geboten. Individuelle und gemeinsame Stärken konnten in vielfacher Weise auf den unterschiedlichsten Routen erprobt werden. Der Höhepunkt dieses Tages war allerdings das Lagerfeuer nach dem Abendessen. Die Bobbahn Mehliskopf am dritten und bereits letzten Tag schlug dann für einige Teilnehmer alles: So mancher Schüler konnte gar nicht genug bekommen und fuhr die Route mehrfach ab. Besonders viel Spaß machte es zu zweit, so dass sich immer wieder neue Teams bildeten. Nach einer Stärkung im Naturfreundehaus ging es dann wieder wandernd auf den Rückweg. Drei Tage, viel Natur, einige Blasen an den Füssen und ganz viele gemeinsame Eindrücke ließen die Schüler zufrieden und entspannt in den Bus zurück nach Rottweil steigen. Diese Exkursion war mit ihrem Schwerpunkt der Gemeinschaftsbildung sowie der Naturverbundenheit des Programms für manchen Schüler anders als gewohnt, doch eines hat sich erfüllt: Die Klassen 8 sind nach der langen Zeit der Pandemie mit ihren Einschränkungen und Belastungen wieder zusammengewachsen. „Das hätten drei noch so spannende Unterrichtstage nie vermocht“, da sind sich Nicki und ihre Klassenkameraden ganz sicher. Schule ist eben so viel mehr als Unterricht. Das Engagement der Klassenlehrer hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn auch im Schulalltag tragen jetzt die in diesen drei Tagen neu geknüpften oder neu belebten Freundschaften.
Vgl. den Artikel in der NRWZ vom 3.6.2022