Manchmal hatten sie schon gar nicht mehr daran geglaubt: So lange haben die Kursstufenschüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) auf den ersehnten USA-Austausch warten müssen! Eigentlich sollten sie schon in Klasse 9, spätestens 10 starten – doch Corona kam dazwischen. Deshalb nahmen die Organisatoren, Jochen Amann und Stefan Horn, gleich alle drei Klassenstufen mit auf die Reise.
Nach einer 18stündigen Reise lernten die Austauschteilnehmer endlich ihre Gastfamilien kennen, bei denen sie für die nächsten drei Wochen rund um Minneapolis wohnen sollten. Das AMG pflegt diesen Austausch schon seit fast 20 Jahren mit der Rosemount Highschool und der Simley Highschool. Auch in diesem Jahr bekamen die deutschen Schüler die einmalige Chance das Highschoolleben hautnah zu entdecken und den amerikanischen Unterricht zu besuchen.
Doch der Austausch beschränkte sich nicht nur auf das Schulleben, den Alltag in einer anderen Kultur und das persönliche Kennenlernen in den Gastfamilien. Ausflüge wie eine Segway Tour durch Minneapolis und eine Bustour durch die Twin City Saint Paul kamen nicht zu kurz. Als die meist besuchte Mall der Welt durfte ein Shopping-Trip in der Mall of America, die nahe an Minneapolis liegt und mit einer kurzen Fahrt in einem gelben amerikanischen Schulbus erreicht werden kann, nicht fehlen. Anders als in Einkaufszentren in Deutschland, verbirgt sich in der Mitte der Mall ein Freizeitpark mit Fahrgeschäften und unter anderem einer Wasserbahn. Zwischen all dem, erlebten die AMGler ihren ersten Schnee Ende Oktober in Amerika.
In der zweiten Woche ihres Aufenthalts traten die deutschen und amerikanischen Schüler eine fünfstündige Fahrt nach Ely, in den Norden Minnesotas, an. Dort liegt tief im Wald das YMCA Camp Widjiwagan, in dem sie drei Tage verbrachten. Sie schliefen in Hütten und verbrachten den Tag fast immer draußen im verschneiten Wald. Direkt neben dem Camp liegt ein See, der Burntside Lake, auf dem die Schüler in Gruppen Kanu fahren gingen. Herr Amann und Herr Horn waren natürlich auch dabei, doch sie hatten sich unfreiwillig dazu entschieden, mal zu schauen, wie kalt das Wasser war: Ausgerechnet die beiden Chefs der Reise sind bei diesem Abenteuer kläglich gekentert. Am anderen Ufer entdeckte die Gruppe eindeutige Wolfsspuren. Über Wölfe lernten die Schüler schließlich Hochinteressantes von einem Kenner, der sich in seinem Leben rund um die Uhr mit Wölfen beschäftigt hat und diese auch selbst fing und mit Radiosendern ausstattete, um mehr über den Wolf und sein Rudel zu erfahren. Von den Leitern des Camps lernte die Gruppe außerdem, wie man mit einem Kompass umgeht. Ein absolutes Highlight des Camps war die Holzsauna. Diese durften die Schüler am letzten Abend in Ely besuchen und machten es natürlich richtig: Erst in den See, dann in die Sauna und wieder in den See. Oder wie die Amerikaner sagen würden: Dip, sauna, dip.
Wieder zurück aus dem Camp begannen für die deutschen Schüler die letzten Tage in ihren Gastfamilien und in der Schule. Bei ihrem Besuch in der Grundschule von Rosemount kam ihnen aufrichtiges Interesse entgegen. Die Grundschüler stellten viele Fragen und wollten alles über das Leben in Good old Germany wissen. Am selben Tag lernten die AMGler den Bürgermeister Jeffery D. Weisensel von Rosemount kennen, nachdem sie eine Führung durch das Polizeirevier inklusive einer Vorführung des Polizeiautos bekommen hatten. Am Nachmittag gab es noch ein Fußballspiel zwischen den deutschen und den amerikanischen Schülern, das von den AMGlern stolz gewonnen wurde. Herr Horn und Herr Amann feuerten entweder lautstark an oder betraten selbst das Spielfeld. Zusätzlich zu diesem ereignisreichen Tag kamen die Teilnehmer des Austausches an diesem Abend noch zum Genuss ein NBA Spiel im Target Center mitzuerleben.
Nach einer Abschiedsparty unter den Schülern am Abend davor ging es für die Deutschen zum Abschluss noch für einige Tage nach New York, in die Stadt, die niemals schläft. Auch für die Schüler wurde dies nochmals eine hochintensive Etappe. Touristenattraktionen wie die Brooklyn Bridge, die Skyline von Manhatten, das World Trade Center, 9/11-Memorial, Time Square, Statue of Liberty, Broadway, Central Park – all diese atemberaubenden Highlights von New York prägten die Abschlusstage in den USA. Darüber hinaus zog diese Stadt bei weiteren Erkundungen mit ihrer Vielfältigkeit jeden Einzelnen in den Bann.
Alle Teilnehmer sind sehr dankbar, diese Möglichkeit bekommen zu haben und bestätigen, dass dieser Austausch ein unvergessliches Erlebnis für sie war. Umso mehr freut sich das AMG die Austauschschüler aus den USA im Sommer 2024 am AMG begrüßen zu dürfen.
Autorin: Jasmin Schneider, Kursstufe 1, Teilnehmerin, auf dem Foto vorne rechts