„Reli ohne Dorothea ist wie ein Cappuccino ohne Milchschaum“ – so sehen es die Kollegen am Albertus-Magnus-Gymnasium beim Abschied von der beliebten Lehrerin, Kollegin und Freundin. Dorothea Schöne hat nicht nur das Fach Religion, sondern auch das Miteinander am AMG wesentlich mitgeprägt. Sie war eine unverzichtbare Ratgeberin und trug in allen Situationen mit ihren wertvollen Hinweisen zu guten Lösungen bei. Schule war für Dorothea Schöne nicht nur Berufsalltag und Unterricht, das AMG lag ihr am Herzen und sie war stets bereit, das Schulleben in jeder Hinsicht zu unterstützen. Diese Hingabe an die Pädagogik prägte ihren Berufsweg von Beginn an, zunächst ab 1986 als Pfarrerin in Obersulm-Willsbach, dann übernahm sie in Rottweil ab 1990 einen halben Lehrauftrag am AMG als Schulpfarrerin. Daneben war sie etliche Jahre verantwortlich für die Kinderkircharbeit des Kirchenbezirks Tuttlingen und über 25 Jahre lang konnte man sie regelmäßig mit geistlichen Impulsen bei verschiedenen privaten Radiosendern hören. Ab 1998 wechselte Dorothea in den Landesdienst und war nicht nur am AMG, sondern kurz auch am OHG in Tuttlingen, der Maximilian-Kolbe-Schule, der Hauptschule in Trossingen und später auch am Droste-Hülshoff-Gymnasium, dem Leibniz-Gymnasium sowie der Erich-Hauser-Gewerbeschule tätig. Entsprechend erfolgte ihre Verbeamtung auf Lebenszeit im Jahr 1999. 2005 folgte die Beförderung zur Oberstudienrätin. In ihrer Zeit an der Schule wirkte Dorothea Schöne in vielen Bereichen, sei es in der Beratung, der Prävention oder auch dem Umgang mit Medien. Bei all dem lag ihr das Wohl ihrer Schüler am Herzen. Dies dokumentierten auch immer wieder Preise des Landesgesundheitsamtes für „rauchfreie Schulklassen“, die ihr und ihren Schülern den Besuch des Freizeitparks Rust, eines Fußballspiels der 1. Mannschaft und eines Fußballspiels der 2. Mannschaft des VfB Stuttgart ermöglichte. Ihre Tätigkeit war begleitet durch die Planung, Vorbereitung und Durchführung unzähliger Schülergottesdienste, die sie stets zu einem besonderen Highlight im Schulalltag werden ließ. In besonderer Erinnerung wird ihr letzter Gottesdienst vor Ostern auf dem AMG-Sportplatz bleiben, der unter dem Thema Wellen die Sorgen der Schüler angesichts der mannigfachen Krisen aufzufangen verstand. Stets aktuell und zeitgemäß waren ihre Botschaften, Religion war für das Hier und Jetzt. Entsprechend beliebt waren Dorothea Schönes Oberstufenkurse. Das Neigungsfach Religion tagte regelmäßig in Beuron, ganzheitliche Erfahrungen waren Dorothea Schöne wichtig. Darüber hinaus war für Dorothea Schöne das Schulleben insgesamt ein wichtiges Anliegen. Mit großer Selbstverständlichkeit begleitete sie Schulklassen ins Schullandheim, engagierte sich bei Schulfesten und Schulveranstaltungen und legte Wert auf das respektvolle Miteinander. Ihre pädagogische Arbeit hatte das Ziel, Emanzipation, Verantwortung und Leistungsbereitschaft zu fördern, dies aber in dem Bewusstsein, dass Menschen Fehler machen und auf Vergebung angewiesen sind. Ihre Handlungen waren geprägt von Empathie und Wertschätzung. Die Begleitung ihrer Schüler begann nicht mit dem Gongschlag und endete auch nicht mit dem Gongschlag. Dorothea Schöne hat den Lehrerberuf gelebt, nicht als Selbstzweck, sondern als gelebtes Ganzes. So haben auch ihre Kollegen sie wahrnehmen und erfahren dürfen: Zugewandt, hilfsbereit und verantwortungsvoll von persönlichen Anliegen bis hin zur Kaffeekassenverwaltung. Alles Tun war geprägt von Freundlichkeit, Herzlichkeit, freudiger Begegnung. Dass diese Eigenschaften auch ihren Ruhestand prägen werden, steht außer Zweifel. Denn mit einem Augenzwinkern rief Dorothea ihren Kollegen beim Abschied aufmunternd zu: Das Leben ist auch ohne Schule schön!